Eine Indie-Überraschung auf der gamescom 2018, die uns in Erinnerung blieb. Jetzt ist dieses interessante Adventure erschienen und kann nach langem sehnsüchtigen Warten endlich gespielt werden.
Wenn euch Cyberpunk als Dystopie liegt und Blade Runner euer zweites Zuhause sein könnte, dann hat Zodiac Interactive mit Tales of the Neon Sea vom Entwickler Palm Pioneer das passende Setting für euch.
Das Spiel findet seinen Kern in einer farbgewaltigen Pixelwelt, die nicht nur mit allen optischen Cliché dieses Setting glänzt. Menschen und Roboter versuchen eine friedliche Koexistent anzustreben, die aber zum Scheitern verurteilt scheint. Im Alltag gehen beide Parteien nicht zimperlich miteinander um und eine bevorstehende Wahl verschärft die Lage des gesellschaftlichen Miteinanders. Intrigen und fehlendes Vertrauen bilden hierbei die Grundbasis unserer Geschichte.
Wir schlüpfen zu Anfang in die Rolle des Ex-Polizeiermittlers Rex, der sich nach seiner Zeit bei der Polizei als Privatdetektiv über Wasser hält. Kleinere Aufträge bestimmen seinen Alltag. Unsere Geschichte startet damit, dass wir ohne Vorkenntnisse in einem großen Kellergewölbe aufwachen und schweren Schrittes humpelnd versuchen dem Tod zu entkommen. Richtig gehört, angeschlagen und sichtlich verletzt flüchten wir vor dem gefürchteten Sensenmann. Leicht erklärend werden wir in die Steuerung des Spiels herangeführt. Wir überleben nicht nur, sondern werden in der Geschichte per Rückblende in die Vergangenheit zurückgeworfen. Was war bis hierhin geschehen? Ein einfach aussehender Mordfall scheint der Auslöser allem gewesen zu sein, doch steckt vielleicht mehr dahinter? Eine Verschwörung bahnt sich an und hier beginnt das eigentliche Spiel in Tales of the Neon Sea.
Per Point and Click bewegen wir uns in der Welt voran, interagieren und sprechen mit anderen Charakteren, erleben an der eigenen Person die Machenschaften unserer Stadt. Im Verlauf des Spieles müssen Leichen durchsucht und aus dem gewonnenen Infos Rückschüsse gefolgert werden. Auch Türen und andere Gegenstände werdet ihr begegnen,
die über eine Rätzelmission verfügen und erfolgreich gelöst werden müssen. Diese sind aber nie zu schwer und logisch zu lösen. Dreh- und Schiebemechaniken, die richtige Reihenfolge von Platinen. Logisches Denken und ein bischen tüfteln sowie probieren bringen euch voran. Frustmomente a la Myst werdet ihr nie erleben.
Richtig interessant wird es, wenn man in die Rolle des vierpfotigen Gefährten William schlüpft, dem Hauskater. Dieser hilft uns gelegentlich bei unseren Nachforschungen. So stellt sich heraus, dass auch in der Katzenwelt nicht alles rund läuft und Nachforschungen angestellt werden müssen. Die Zukunft birgt viele Geheimnisse!
Fazit:
Tales of the Neon Sea ist nicht nur für Retrospieler interessant, die damalige Klassiker wie Day of the Tentacle gerne spielten. Die dichte Atmosphäre mit dem tollen Synthie-Sound passt perfekt zum Setting der dystopischen Welt. Auch lässt es das Herz höher schlagen, wenn man immer wieder versteckte Gimmicks und Querverweise auf Sherlock, Asimov und andere Hinweise der damaligen und heutigen (Pop)Kultur entdeckt